Praktisches Arbeiten

Als Studierender in deiner Famulatur, deinem Blockpraktikum oder deinem PJ in unserer Praxis ...

... wirst du in einem eigenen Sprechzimmer an einem dir zugewiesenen Patienten vorab Untersuchungen durchführen. Dann kommt ein erfahrener Arzt aus unserer Praxis für das Kolloq dazu. In diesem schilderst du kurz die wesentlichen Aspekte deiner Voruntersuchung. Bei dieser Gelegenheit können anamnestische Angaben oder Untersuchungsbefunde gemeinsam ergänzt oder trainiert werden. Schließlich erarbeiten wir gemeinsam das Assessment und legen den Plan fest.


Mit dem SOAP-Schema ...

... strukturieren wir die Sprechstunde in vier Schritten. Jeder Behandlungsfall wird hierüber gegliedert in Subjectives (Anamnese), Objectives (Befund), Assessment (Bewertung), Plan (Procedere). Auch die Falldokumentation in unserer Praxis erfolgt in diesen vier Schritten.

1. Subjektives: In einer möglichst spontanen Schilderung durch den Patienten wird der Beratungsanlass erhoben, also die im Subjektiven empfundenen Beschwerden. Hinzu kommen szenische Informationen, z.B. „Patient kommt o.T.“ (ohne Termin), oder „Patient bleibt oberflächlich in der Symptomschilderung“. Dabei werden auch die Patienten-eigene Krankheitseinschätzung, die eigenen Behandlungsversuche und die Erwartungen an die Konsultation erfasst. Es sollte in der Dokumentation erkennbar werden, wo zur gelenkten Anamnese übergegangen wird.

2. Objectives: Hier werden die objektivierbaren körperlichen Untersuchungsbefunde und die technischen Untersuchungsergebnisse dokumentiert.

3. Assessment: Das Assessment ist das Kernstück der ärztlichen Arbeit. Alle zu beziehenden Informationen werden hier integrativ bewertet. Hier wird eine Arbeitshypothese mit ihren typischen Differenzialdiagnosen erstellt. Dabei wird in besonderer Verantwortung der abwendbar gefährliche Verlauf (AGV) berücksichtigt. Auch soll beurteilt werden, inwieweit eine Kongruenz zum Krankheitsverständnis des Patienten besteht.

4. Plan: Der Plan ist die abschließende Patienten-Beratung mit Einleitung weiterführender Diagnostik, Planung von Therapieschritten und Verabredung von Verlaufskontrollen. Es sollte abschließend die Gelegenheit geben, Fragen des Patienten zuzulassen.